Der chinesische (Renminbi) Yuan.
Chinesischer Yuan setzt Dollar unter Druck

Der US-Dollar als weltweite Leitwährung verliert zusehends an Bedeutung. Erst kürzlich ist er im freien Handel gegenüber dem chinesischen Zahlungsmittel auf ein Rekordtief von 6,2139 Yuan pro Dollar gefallen. Auf den internationalen Finanzplätzen interpretiert man diese Entwicklung als Trendwende. Experten halten es im Zuge dessen für realistisch, dass die Zentralbank in Peking den Yuan wieder aufwerten könnte.

Aufwerten gegen Inflation
Es gibt Anzeichen dafür, dass China die Politik der Abschottung der eigenen Währung aufweicht. Bislang war der Yuan an den Dollar gekoppelt, um den Anteil der Ausfuhren nicht zu schaden. Chinas Exporte sind im vergangenen Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,1 Prozent nach oben gegangen. Eine Aufwertung des Yuan würde allerdings die steigende Inflationsgefahr eindämmen. Die Entwertung des Geldes hat im Dezember 2,3 Prozent betragen, nach zwei Prozent im November.

Das Reich der Mitte hat hohe Ansprüche, zurecht. China ist Exportweltmeister und zugleich zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Es hat global die meisten Devisen und nirgendwo haben die USA mehr Schulden als in Peking. Beobachter gehen davon aus, dass der Yuan künftig eine große Rolle spielen wird. Mit möglichen Aufwertungen könnten Importe günstiger gemacht und die Kaufkraft der eigenen Verbraucher erhöht werden.

Ab 2015 voll konvertibel
Die Weltwirtschaft könnte von der Aufwertung des Yuan profitieren. Die Währung wird laut Prognosen im kommenden Jahr um zwei Prozent zulegen. Eine vollständige Konvertibilität erwarten Experten für 2015. Gleichzeitig leiden der Dollar und der Euro unter einem Vertrauensschwund, nicht zuletzt aufgrund der unlängst angeworfenen Druckerpressen. Investoren und Anleger würden den Aufstieg des Yuan zu einer oder der Leitwährung gewiss nicht ungenutzt lassen.

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